Gespeichert von tom am 19 Januar, 2012 - 12:13

Mögen Sie einen Hochzeits- Brauch oder Bräuche? Bräuche zur Hochzeit sind so alt wie die Geschichte der Menschheit. Denn besonders die Hochzeit ist ein großes Ereignis im Leben eines jeden Menschen.

Das Besondere am Hochzeits- Brauch ist, dass er einen historischen Hintergrund hat. Sicherlich ist heute vor allem der Spaßfaktor beim Hochzeits-Brauch der wahre Grund für den Ritus.

Hochzeitsbräuche

Das Kuriose an einem Hochzeits- Brauch ist, dass er von Land zu Land unterschiedlich ist. In Deutschland werden Sie andere Hochzeitsbräuche finden als in Finnland oder in Spanien. Sollten Sie eine internationale Hochzeit planen, so besprechen Sie als Braut oder Bräutigam die Hochzeitsbräuche mit Ihrem künftigen Ehegatten.

Denn auch internationale Hochzeitsbräuche sind für die Hochzeitsgäste beider Länder interessant. Andererseits, sollten sie als Brautpaar auch mit den Brauteltern oder Trauzeugen über den einen oder anderen Hochzeits-Brauch sprechen.

Hochzeitsbräuche
 
Hochzeitsbräuche - welche gibt es wo liegen die Ursprünge? 
 
  • Zu einer großen Hochzeitsfeier mit der ganzen Familie und allen Freunden gehört eine tolle Location, leckeres Essen, wunderschöne Kleider, viele Fotos und natürlich auch die traditionellen Hochzeitsbräuche.
  • Es gibt eine Menge an alten Hochzeitsbräuchen, die immer noch auf vielen Hochzeiten wiederbelebt werden. Doch wo liegen die Ursprünge der beliebtesten Bräuche in Deutschland?
  • Ein beliebter Brauch ist das Sägen von einem auf einem Sägebock liegendem Stamm. Das Brautpaar benutzt dafür eine Schrotsäge und muss rhythmisch zusammenarbeiten, um den Holzstamm gemeinsam zu zersägen. Dieser Hochzeitsbrauch ist ein Symbol für die notwendige, gleichberechtigte Zusammenarbeit vom Ehepaar in der Ehe.
  • Ein sehr weit verbreiteter und bekannter Brauch ist der Polterabend. Dieser stammt noch aus der vorchristlichen Zeit und findet gewöhnlich am Vorabend der Hochzeit statt. Dabei darf Porzellan und Steingut, aber kein Glas zerschlagen werden und die Scherben werden vom Brautpaar gemeinsam gekehrt.
  • Ein weiterer Brauch, ohne den kaum eine Hochzeit auskommt, ist das Brautstraußwerfen und der Brautstrauß selbst. In der Renaissance sollte der intensiv duftende Brautstrauß die Braut vor einem Ohnmachtsanfall bewahren. Heute dient er hauptsächlich als Schmuck. Nach der Trauung ist es Tradition, dass die Braut alle jungen und unverheirateten Frauen um sich versammelt und ihren Brautstrauß in die Menge wirft. Diejenige Frau, die den Brautstrauß fangen kann, wird laut Brauch die nächste glückliche Braut sein.
  • Viele Hochzeitsbräuche stammen aus dem Mittelalter. So auch der Brauch das glückliche und frischangetraute Ehepaar mit Reis zu bewerfen, während es aus der Kirche oder dem Standesamt kommt. Dies ist ein Symbol für den Wunsch nach einer fruchtbaren Ehe. Heute wird aus moralischen Gründen meist auf das Werfen mit Reis verzichtet. Stattdessen werden als Symbol für die Wünsche und Hoffnungen des Ehepaars für ihre Ehe oft mit Helium gefüllte Luftballons steigen lassen oder das ehepaar wird mit einer Menge von Seifenblasen begrüßt.
  • Ein weiterer durchaus amüsanter Hochzeitsbrauch macht vor allem den engen Freunden, weniger jedoch dem Brautpaar Spaß. Es wird ein kleiner Streich in der Wohnung des Brautpaars veranstaltet. Dabei gibt es für die Fantasie der Freunde keine Grenzen - außer dass sie das Brautpaar nicht verärgern sollten.

 

Junggesellenabschied

Beachten Sie:

Denn in vielen Kulturen ist ein Hochzeits-Brauch ein absolutes muss auf der Hochzeit. Denken Sie an eine amerikanische Hochzeit aus dem Fernsehen. Dort wird der Brautstrauß als großes Ereignis geworfen! Wie würde das amerikanische Publikum reagieren, wenn der Brautstrauß nicht geworfen wird? Auch wenn uns allen hin und wieder ein Hochzeits-Brauch total missfällt – so sollten wir doch gerade an der Hochzeit an das Wohl der Allgemeinheit denken und den kleinen Spaß mitmachen. Denn die Hochzeit sollte es nur einmal im Leben geben, und an diesem Tag sollte nichts unmöglich sein!

Für Sie die gängigen Hochzeitsbräuche im Überblick....

4 Dinge der Braut

Am Hochzeitstag braucht die Braut 4 Dinge für eine glückliche Ehe. Dazu gehört etwas Altes, etwas Neues, etwas Geliehenes und etwas Blaues! Dieser Brauch stammt aus der viktorianischen Zeitepoche und wurde aus dem englisch sprechenden Raum zu uns gebracht.

Etwas Altes ist ein Symbol der Braut und Ihrer gemeinsamen Vergangenheit mit ihrer Familie. Etwas Neues steht im Gegensatz um Alten für die Zukunft der Braut. Meistens ist das Hochzeitskleid oder der Schleier der Braut neu und wird als etwas Neues getragen. Etwas Geliehenes soll in der Ehe Glück bringen. Dabei trägt die Braut etwas Geliehenes aus der Familie. Es kann ein Taschentuch oder ein Schmuckstück sein. Etwas Blaues kommt noch auch biblischen Zeiten. Denn das Blau – die Farbe der Jungfrau Maria - steht für das Reine und Treue. Früher wurde mit etwas Blauem ein blaues Kleidungsstück wie das untere Band des Hochzeitkleides gemeint. Heute wird hauptsächlich ein blaues Strumpfband getragen.

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Blüten streuen etc.

Auch das Blütenstreuen ist ein Brauch, der zur krichlichen Trauung stattfindet. Dabei streuen Kinder nach der Trauung Blüten vor dem Brautpaar. Das Streuen der Blüten ist ein Symbol der Fruchtbarkeit und soll dem Brautpaar Nachwuchs bringen!

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 Blumenstrauß werfen

Das Werfen des Brautstraußes findet nach der Trauung entweder vor der Kirche oder vor dem Standesamt statt. Diejenige Dame, die den Brautstrauß fängt, heiratet als nächstes. Beim Werfen steht die Braut mit dem Rücken zu den Hochzeitsgästen.

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Hochzeitsbonbons

Die Hochzeitsbonbons sollen eine süße Erinnerung an die Hochzeit sein. Kommen viele Kinder zur Hochzeit, so kann das Brautpaar nach der Trauung Hochzeitsbonbons in die Menge werfen. Die Kinder sammeln diese Hochzeitsbonbons in der Regel auf. Eine italienische Abwandlung diese Brauchs ist das verteilen von 5 Hochzeitsmandeln an die Gäste nach der Hochzeit. Diese 5 Mandeln werden zu einer Bonboniere gebunden und sind ein Dankeschön und Erinnerung an die Hochzeitsgäste.

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Reiswerfen

Nach vollbrachter Trauung werfen die Hochzeitsgäste als Zeichen des neuen Lebens Reis auf das Brautpaar. Reis ist das Symbol für neues Leben. Dieser Brauch stammt aus dem asiatischen Raum. Alternativ zu Reis können auch Konfetti geworfen werden.

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Brautentführung Brautverziehen

Die Brautentführung ist in Deutschland wohl der gängigste und populärste Brauch unter den Hochzeitsbräuchen. Der Ursprung der Brautverziehung stammt aus dem tiefsten Mittelalter.

In dieser blutrünstigen Zeit haben sich die Adeligen mehr erlaubt als nur Steuern einzutreiben. Denn die Adeligen pochten auf das Recht der ersten Nacht nach der Trauung. Das bedeutet die Bräute wurden ursprünglich vom Adel entführt und sexuell beansprucht. Die Trauzeugen sollten damals dafür sorgen die Braut mit ihrem Leben gegen die Brautentführung zu schützen. Nun gibt es in der Neuzeit natürlich keinen Adel mehr, der solche Rechte vertritt.

Die Trauzeugen haben nun im Zuge der Zeit den Job der Brautentführung übernommen, anstatt diese zu verhindern. Und der ganze Brauch ist eigentlich eine Ironie zum Ursprung der Brautverziehung. Denn zu damaligen Zeiten war die Brautentführung weder Brauch noch mit Spaß für das Brautpaar verbunden. Heute entführen der Trauzeuge oder gute Freunde die Braut und ziehen meistens in eine oder mehrere Kneipen, damit dort der Bräutigam die Braut durch das Zahlen der Zeche auslöst.

Natürlich muss der Bräutigam die Braut erst suchen und Ihr hinterher fahren. Immer mehr wird die Brautentführung jedoch so arrangiert, dass sie in denselben Räumlichkeiten stattfindet und dass als Auslöse ein Lied oder ein Gedicht durch den Bräutigam vorgetragen wird.

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Flitterwochen

Es ist ein schöner Brauch, nach der Hochzeit und der damit verbundenen Aufregung in die Flitterwochen zu gehen. Das kann eine extravagante Reise zu einem Traumziel sein, dass sich beide Ehepartner schon lange gewünscht haben.

Andere Paare buchen eine Urlaubsreise, um in einem fremden Land nach den dortigen Bräuchen zu heiraten und verbringen anschließend an diesem Ort ihre Flitterwochen. Besonders beliebt bei den deutschen Brautpaaren ist das Heiraten in Las Vegas mit sich anschließenden Flitterwochen.

Flitterwochen sind natürlich anders, als ein gewöhnlicher Urlaub. Das jungvermählte Paar möchte die Zeit ganz intensiv gemeinsam genießen und darum fallen Reisen in die Flitterwochen bei Braupaaren, die sich das leisten, können auch etwas opulenter aus, als der normale Urlaub. Bevorzugt werden schöne Hotelanlagen auf den Malediven oder anderswo, wo sich die Zweisamkeit ganz ungestört genießen lässt.

Das junge Paar genießt die Stunden zu zweit und kann den ganzen Trubel um die Hochzeitsvorbereitungen und den damit verbundenen Stress vergessen. Eine Reise in die Flitterwochen ist auch ein beliebtes Geschenk der Eltern des Brautpaares.

Je ausgefallener das gewählte Reiseziel ist, desto intensiver werden die Erinnerungen an die Hochzeitsreise sein. Viele Reiseveranstalter bieten direkt Specials für die Flitterwochen an, da lässt sich für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel das Passende finden.

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Hochzeitliches Tortenanschneiden

Das Anschneiden der Torte bei der Hochzeit ist im wahrsten Sinne des Wortes ein süßer Brauch. Aber bei diesem Brauch gibt es mehrere Versionen.

Zum einen wird das erste Tortenstück in Teamarbeit von Braut und Bräutigam angeschnitten – und Vorsicht, wer hier die Hand oben hat, hat die Vormacht in der Ehe. Das gemeinsam runter geschnittene Tortenstück wird nun auch gemeinsam gegessen. Das geschieht so, da die Braut den Bräutigam füttert und der Bräutigam die Braut.

Dieser Brauch soll das Eheglück sichern. Eine andere Variante des Tortenanschneidens besagt, dass die Ehe so viele gemeinsame Jahre hat, wie das Brautpaar Tortenstücke (für die Hochzeitsgäste) zugeschnitten hat. Natürlich kann man diese zwei Varianten des Hochzeitsbrauchs miteinander kombinieren!

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Hochzeitsnacht

Der Hochzeitsnacht wird immer eine ganz besondere Bedeutung zugeschrieben. Doch angesichts der Vielzahl der Erledigungen vor der Hochzeit und des doch recht anstrengenden Hochzeitstages ist es bei vielen Brautpaaren so, dass die Hochzeitsnacht einfach nur zur Erholung genutzt wird und jeder froh ist, wenn er endlich im Bett liegen kann.

Dabei machen sich die meisten Bräute extra hübsch für ihren frisch angetrauten Ehemann! Sorgfältig wird aufreizende Unterwäsche ausgesucht und die Braut hat ihren Körper mit Sicherheit einige Zeit vor der Hochzeit schon in Form gebracht um dann am Tag der Hochzeit eine gute Figur machen zu können. Außerdem sollte sich das Brautpaar bei aller Müdigkeit sagen, dass diese eine Hochzeitsnacht niemals im Leben wiederkommt, sie sollte also genutzt werden!

Die Hochzeitsnacht beginnt im Allgemeinen um 24 Uhr, wenn sich das Brautpaar von den Gästen verabschiedet hat. Entweder, sie wird in einem schönen Hotelzimmer verbracht oder überhaupt auswärts, zu Hause sollte sie jedenfalls nicht verbracht werden. Dort besteht auch immer die Gefahr, dass Freunde einen bekannten Hochzeitsstreich gespielt haben und das Schlafzimmer regelrecht ins Chaos gestürzt haben.

Wer möchte schon nach der Hochzeitsfeier in solch ein Zimmer kommen? Die Hochzeitsnacht ist etwas ganz Besonderes und sollte auch in einer ganz besonderen Umgebung verbracht werden.

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Hochzeitswalzer

Der Walzer ist der traditionelle Tanz bei wichtigen Anlässen. Außerdem soll der Hochzeitswalzer die Hochzeitsfeierlichkeiten eröffenen.

Denn das Brautpaar tanzt als erstes vor der ganzen Hochzeitsgesellschaft den Hochzeitswalzer. Als nächstes gesellen sich die Brauteltern dem Hochzeitstanz hinzu und anschließend Trauzeugen und die restlichen Hochzeitsgäste. Für die Braut ist es mit dem langen Kleid ein Muss darin einen Walzer zu tanzen. Denn gerade beim Walzer schwing das lange Hochzeitskleid in seiner schönsten Ausprägung!

Der Hochzeitswalzer ist kein typischer Brauch. Jedoch könnte man sagen, dass der Hochzeitswalzer eine Tradition auf Hochzeiten ist und zu einem festen Ritus geworden ist.

Ich weiß, vielen graust es vor diesem Tanz, denn er ist der stressigste Part der ganzen Hochzeitsfeier. Aber mit ein bisschen Übung in der Tanzschule gelingt auch dieser Tanz. Und seien Sie gewiss, sie werden Ihren eigenen Hochzeitswalzer Ihr Leben lang nicht vergessen! Sollten Sie mit den Schritten des Hochzeitswalzers gar nicht zu recht kommen, so können sie natürlich auch auf einen anderen Tanz ausweichen.

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Kanon Singen

Bei diesem Spielchen sollen alle Hochzeitsgäste mit eingebunden werden. Die Gäste werden je nach Anzahl in 2 bi 3 Gruppen geteilt und müssen bei einem Lied mitsingen – und zwar jeweils im Kanon.

Das kann ein lustiges Lied sein, oder ein Lied welches das Brautpaar hochleben lässt. Ganze Strophen zu singen ist bei der Hochzeitsfeier fast nicht möglich daher bietet es sich an ein Lied von der Band vor singen zu lassen und Platzhalter in dem Lied für den Teil der Hochzeitsgäste zu lassen.

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Polterabend

Der Polterabend ist der traditionelle Abschied vom Single- Dasein und kann somit auf eine lange Geschichte zurückblicken. Früher glaubte man, dass das Krachen und Klirren von Geschirr und Porzellan böse Geister vom Brautpaar fern hielt.

Die ersten Erzählungen stammten aus dem 16. Jahrhundert und bis heute gehört das \"Poltern\" stilecht zu einem Polterabend.

Der Polterabend wird am Tage vor der Hochzeit verrichtet. Freunde, Bekannte, Kollegen sowie Leute aus dem Dorf kommen meist in ungezwungener Bekleidung, aber dennoch mit Tellern und Tassen bewaffnet. Persönliche Einladungen werden in den meisten Fällen nicht verschickt, sondern lediglich durch eine Terminbekanntgabe veröffentlicht.

Das Zerschlagen des Geschirrs symbolisiert früher wie auch heute Glück sowie eine reiche Nachkommenschaft. Glas darf dabei allerdings nicht zerschlagen werden, da dieses für Glück steht. Das anschließende Aufkehren mit Besen und Handfeger ist alleinige Sache des Brautpaares und soll deren Zusammenhalt symbolisieren.

Für die Unterhaltung am Polterabend sind oft die Trauzeugen zuständig, da sie dem Brautpaar stützend unter die Arme greifen sollen. Lieder, Sketche, Spiele oder Anekdoten aus dem Leben des Brautpaares sorgen für Unterhaltung.

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Reiswerfen

Nach vollbrachter Trauung werfen die Hochzeitsgäste als Zeichen des neuen Lebens Reis auf das Brautpaar. Reis ist das Symbol für neues Leben. Dieser Brauch stammt aus dem asiatischen Raum. Alternativ zu Reis können auch Konfetti geworfen werden.

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Spalier stehen

In einigen Gegenden ist es Brauch nach der Trauung Spalier zu stehen. Das geschieht auf diese Weise, dass die Hochzeitsgäste vor dem Eingang zur Kirche oder Standesamt sich in Reih und Glied aufstellen und einen Tunnel durch das zusammen fassen der Hände bilden.

Das Brautpaar durchschreitet diesen Tunnel nach der kirchlichen oder standesamtlichen Trauung.

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Über die Schwelle tragen

Das Tragen der Braut über die Schwelle hat den Hintergrund, dass die bösen Geister sich unter der Tür verborgen halten. Durch das Tragen soll die Braut von den Geistern geschützt werden.

Und daher trägt gewöhnlich der Bräutigam die Braut beim ersten Betreten der gemeinsamen Wohnung die Braut über die Türschwelle!

 

Quelle Fotos: Pixabay.com